Depressive Verstimmungen durch Zuckerkonsum?

Laut Dr. Wayne Keaton, Psychiatrieprofessor der University of Washington Medical School in Seattle, können die Symptome von hohen Blutzuckerwerten denen von Depressionen sehr ähnlich sein. In Studien mit Diabetespatienten wurde entdeckt, dass sich bei vielen Diabetikern, die ihre Werte besser eingestellt hatten, die Depressionen lösten.

Auch viele andere Studien zeigen, wie sehr unsere Stimmungslage vom Zuckerkonsum bestimmt werden kann. Traurigkeit, Ängste, Hoffnungslosigkeit und Gefühle von Wertlosigkeit können alle mit dem Blutzuckerspiegel zusammenhängen.

Macht Zucker traurig?

Hierbei ist nicht nur die Rede von sogenannten Zuckercrashs, die ein vernebeltes Gehirn Gereiztheit und Erschöpfung nach sich ziehen können, wenn nach dem exzessiven Konsum die Entzugserscheinungen einsetzen. Diese sind eher kurzfristiger Natur (auch wenn sie sich bei schlechten Gewohnheiten ständig wiederholen können).

Viel dauerhafter jedoch kann der permanente hohe Konsum die Neurotransmitter aufmischen, die helfen, unsere Stimmung stabil zu halten. Zucker bewirkt die Ausschüttung von Serotonin und Dopamin, aber bei ständiger Überaktivierung können sich die begrenzten Vorräte erschöpfen und depressive Verstimmung einsetzen.

Zucker stresst

Auch werden chronisch erhöhte Blutzuckerwerte mit Entzündungsvorgängen im Gehirn in Verbindung gebracht, und viele Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass diese eine der Ursachen von Depressionen sind. Zuviel Zucker ist außerdem ein Stressfaktor für die Nebennieren, was zu schlechten Stimmungen, Depressionen und Lethargie beitragen kann.

In einer Studie der University of California von 2012 zeigte sich, dass eine fruktosereiche Ernährung, wie sie durch den massiven Gebrauch von fruktosereichem Maissirup in Lebensmitteln immer mehr um sich greift, das Lernen und Erinnerungsvermögen deutlich beeinträchtigt, indem sie das Gehirn langsamer werden lässt. Übermäßiger Konsum behindert die Synapsenaktivität und Dr. Fernando Gomez-Pinilla, der Leiter der Studie sagt: ”Unsere Studie zeigt, dass eine fruktosereiche Ernährung das Gehirn genauso schädigt wie den Körper. Das ist etwas Neues. ”

Wer also unter Stimmungstiefs, Konzentrations- und Entscheidungsschwierigkeiten oder Lethargie leidet hat sehr gute Chancen, dass sich durch das Weglassen von Zucker die Lebensqualität enorm verbessert.