Wie war das noch gleich?

Neujahrsvorsätze – haben Sie auch vergessen, sich an sie zu erinnern? Oder sogar ganz vergessen, dass Sie überhaupt welche gemacht haben? Falls dem so ist, sind sie damit nicht allein. Jedes Jahr haben Millionen von Menschen spätestens um diese Zeit des Jahres die Neujahrsvorsätze schon wieder komplett aus den Augen verloren. Alle Jahre wieder wird dem Datum des 1. Januars die schon fast magische Kraft zugesprochen, alte Muster ungültig zu machen und ein völlig neues Leben zu begünstigen.

Hitliste der guten Vorsätze

Ganz oben auf der Hitliste der guten Vorsätze sind dabei das Abnehmen, regelmäßiges Trainieren und der Entschluss, endlich mit dem Rauchen, Trinken, Computerspielen, übermäßigem Zuckerkonsum oder ähnlichem aufzuhören. Leider bleibt es in den meisten Fällen bei einem frommen Wunsch, da es sich bei letztgenannten Phänomenen oft um Süchte handelt, die sich meist nicht mit ein paar guten Vorsätzen allein ändern lassen. Nicht, dass ein Bier hier und da einen schon zum Alkoholiker macht oder ein Stück Kuchen am Sonntag schon eine Zuckersucht indiziert, aber wenn diese Dinge in die Neujahrsvorsätze aufgenommen werden, bedeutet das meist, dass der Konsum eine gewisse Grenze überschritten und die Handlung sich verselbständigt hat. Man entscheidet nicht mehr frei, ob man nun ein Stück Kuchen möchte oder nicht, sondern kann dem Drang danach nicht mehr widerstehen.

Vielleicht haben Sie sich aber auch gar nicht erst getraut, Neujahrsvorsätze zu machen, weil Sie die Hoffnung aufgegeben haben, etwas ändern zu können? Wenn Sie, vielleicht über viele Jahre hinweg, immer wieder versucht haben, zum Ihren Zuckerkonsum in den Griff zu bekommen, nur um dann festzustellen, dass Sie das maximal ein paar Wochen, Tage oder auch nur Stunden durchgehalten haben, dann ist es leicht zu glauben, dass es keinen Ausweg aus dem Dilemma gibt.

So klappt es mit den guten Vorsätzen

Was aber, wenn das alles einfach nur die falsche Herangehensweise ist, weil das tiefere Verständnis für die Zusammenhänge fehlt? Eine Sucht lässt sich nur in den seltensten Fällen mit Willenskraft allein beenden, unter anderem deshalb, weil ein bestimmtes Verhalten bzw. eine Kette von Reaktionen auf einer Ebene einprogrammiert ist, die dem bewussten Willen nicht so ohne Weiteres zugänglich ist.

Wenn die guten Vorsätze allein nicht ausreichen, um aufzuhören, gilt es zunächst, der Tatsache ins Auge zu blicken, dass sich eine Abhängigkeit entwickelt hat. Und dann kann es die vernünftigste Lösung sein, sich Hilfe zu suchen, anstatt bis zum nächsten Jahreswechsel zu warten, nur um dann doch wieder vergeblich gegen die sprichwörtlichen Windmühlen zu kämpfen, bis man vor Resignation aufgibt.